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Etwas über unsere Geschichte ...

 

1984...                                                                                                            

Im Jahr 1983 hatten 3 junge Psychoanalytiker in Zürich eine inspirierende Idee: Sie wollten mit Patienten arbeiten, die ausser an psychologischen Problemen noch an einer körperlichen Krankheit litten. Zu jener Zeit existierte noch praktisch keine psychotherapeutische Hilfe für solche Kinder, deren Eltern sich die enormen Kosten einer privaten psychotherapeutischen Betreuung nicht leisten konnten.

 

In Kooperation mit dem Kinderspital Zürich wurde schliesslich 1984 Kindern, die an lebensbedrohlichen Krankheiten litten, eine kostenlose Betreuung angeboten.

 

Unter der Trägerschaft des Marie-Meierhofer Institutes für das Kind entstanden aus dieser praktischen Tätigkeit allmählich Studien und Vorträge. Die Entwicklung jedes einzelnen Kindes im Laufe seiner Therapie zu verstehen, bleibt bis heute eines unserer Hauptanliegen; dieses Verständnis hilft uns, die Betreuung gesunder und kranker Kinder laufend zu optimieren.

 

Was als informelles „Entrée“ im Ambulatorium der Poliklinik des Kinderspitals begann, wurde zu einem Meilenstein in der Schweizer Psychoonkologie in Form von Fachpublikationen und drei selbst produzierten Filmen, die in den Schweizer Spitälern für krebskranke Kinder verteilt wurden. (Eine Auswahl an Arbeiten finden Sie hier.)

 

1990...

In den 90er Jahren konnten wir im Auftrag der Schweizer Krebsliga ein Pilotprojekt für krebskranke Kinder durchführen, was ebenso zu verschiedenen Veröffentlichungen führte und die praktische Arbeit einer breiten Öffentlichkeit vorstellte.

 

Mit der Zeit wurde immer deutlicher, dass nicht nur kranke Kinder enorm profitierten, wenn sie mit der speziellen Form der Spiel-orientierten Psychotherapie behandelt wurden. Mittels Puppenstube, Sandspiel, Zeichnungen, Collagen, Gespräch und Vielem mehr können junge Menschen intensive und manchmal überwältigende Emotionen zum Ausdruck bringen, die in schwierigen Lebenssituationen aufkommen. Unsere standardisierten Sitzungszusammenfassungen ermöglichten es uns stets, solche Sitzungsverläufe einer Therapie im Detail festzuhalten, um unsere Behandlungsweise ständig zu überprüfen, zu verfeinern und deren Qualität zu optimieren.

 

1991 bezogen wir unsere Therapieräume an der Spyristrasse 7 in Zürich, wo wir eines der umfangreichsten Spielzimmer der Schweiz einrichteten. Zusätzliche Spielzimmer folgten. Kinder und Jugendliche fühlen sich in diesem Paradies aus Angebot von Ausdrucksmöglichkeiten und Gemütlichkeit schnell heimisch und sind bis heute überglücklich, einen eigenen kreativen Weg zu finden, um ihren Nöten Ausdruck zu verleihen und daraus neuen Selbstwert und neue Lebensfreude zu schöpfen.

 

Im Jahr 1994 wurde die Trägerschaft des Marie-Meierhofer Institut für das Kind durch eine eigens für die Spielzeit gegründete gemeinnützige Schweizer Stiftung The Marie-Louise von Franz Institute for Studies in Synchronicity (MLFI) als Trägerstiftung abgelöst. Seither ist die Spielzeit ein Projekt des MLFI.

 

Alleine bis 1999 wurden in der Spielzeit annähernd 12'000 Stunden psychotherapeutische Behandlung durchgeführt. Diese wurden teils unentgeltlich durchgeführt, teils durch Spender und teils durch Versicherungen finanziert. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung in der therapeutischen Behandlung und Forschung fanden bis heute über 30 Praktikanten und Praktikantinnen aus verschiedenen Schweizer Hochschulen in der Spielzeit ihre Aus- und Weiterbildung.

 

2000...

Mitte der Neunziger Jahre wandelten sich die Art der Anfragen bei den Anmeldungen. Immer mehr Kinder mit körperlichen und geistigen Behinderungen gelangten durch entsprechende Fachstellen, Schulen und Elternvereinigungen an uns. Ihr Anliegen entsprach unserer Arbeit seit Anbeginn: Kinder in speziellen Notlagen wie Behinderungen, Geburtsgebrechen und andere Krankheiten hatten ebenso wie Kinder mit Krebs und Traumatisierungen ein Recht auf und ein Bedürfnis nach Behandlung.

 

Seit 1998 kommen auch Kinder mit verschiedenen Formen von Geburtsgebrechen und Behinderungen sowie Lernbehinderungen wie Aufmerksamkeitsstörungen zur spezialisierten psychotherapeutischen Behandlung zu uns.

 

Diese Erweiterung unserer Dienstleistung stellte eine Reihe von neuen Herausforderungen an unser Team. Die Frage, wie diese jungen Menschen am besten begleitet werden, beschäftigte uns im Forschungsprojekt EDG, welches bis 2003 mit der Unterstützung der Stiftung Cerebral Schweiz durchgeführt wurde.

 

Seit 2003 wurden nebst der ständigen intensiven Therapiearbeit immer wieder Artikel zu verschiedenen Themen in der Kinderpsychotherapie veröffentlicht und Projekte durchgeführt, welche alle auf langjährigem Wissen und der therapeutischen Erfahrung fussen. Im Jahre 2007 wurde auf diese Weise in internationaler Kooperation das Aggressionsintervention Programm AGGRIP® für das israelische Sozialwesen entwickelt; das Interventionsprogramm bietet Fachleuten im Umgang mit aggressiven Verhaltensweisen neue Möglichkeiten auf achtsame und gewaltloste Weise und wird nun im deutschsprachigen Raum Anwendung finden.

 

2010...               

Unlängst beschäftigt sich die Spielzeit auch mit Beratung und Lehre; da sich unsere praktische Tätigkeit, welche wir heute die Spielzeit Methode nennen dürfen, über viele Jahre hinweg so gutbewährt hat. Auf individualisierte Art und Weise betreut unser Team heute eine Vielzahl unterschiedlicher junger Menschen mit und ohne Behinderung.